Klinikreport Nachhaltigkeit 2024: "Wie weit sind Deutschlands Krankenhäuser?"

Jedes zweite Krankenhaus hat in seinen Unternehmenszielen Nachhaltigkeit als Leitidee verankert. Doch zu geringe finanzielle und personelle Ressourcen hindern die Umsetzung von Maßnahmen - zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsam vom Deutschen Krankenhausinstitut (DKI), imug research und der Techniker Krankenkasse veröffentlichte Studie, die den aktuellen Umsetzungsstand und Verbesserungspotenziale der Krankenhäuser in Sachen Nachhaltigkeit untersucht hat, um daraus relevante Ansatzpunkte zur Unterstützung der Häuser zu identifizieren. Dazu ist eine Repräsentativbefragung von 386 Allgemeinkrankenhäusern ab 100 Betten durchgeführt worden. 

Wesentliche Ergebnisse sind:

  • Bei jeweils rund der Hälfte der Krankenhäuser ist die Leitidee der Nachhaltigkeit in den Unternehmenszielen verankert bzw. gibt es bereits eine mit Maßnahmen hinterlegte Nachhaltigkeitsstrategie. Ein weiteres Drittel will dies in nächster Zeit angehen.
  • Großes Hindernis: Ermitteln von CO2-Emissionen; erst 21 Prozent der Häuser ermitteln bereits heute ihre CO2-Emissionen.
  • Darüber hinaus haben bisher 22 Prozent eine Richt-/Leitlinie (Code of Conduct) erarbeitet, die das für die Nachhaltigkeit von Krankenhäusern wichtige Beschaffungswesen zu ökologischen und sozialen Themen steuert. Auch hat bislang nur ein kleiner Teil der Krankenhäuser (18 Prozent) einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.
  • Bemühungen sind groß: weitere 43 Prozent planen konkret eine Beschaffungsleitlinie (Code of Conduct) und 58 Prozent einen Nachhaltigkeitsbericht für die Zukunft.
  • Die Mehrheit der Krankenhäuser sieht die größten Hindernisse bei der Umsetzung von nachhaltigen Maßnahmen in zu geringen finanziellen Mitteln bzw. fehlenden finanziellen Anreizen sowie fehlenden personellen Kapazitäten.
  • Vorschläge der Krankenhäuser: Bonus oder Zuschlag für Nachhaltigkeit, die Abbildung in den Budgetverhandlungen oder in den Fallpauschalen oder die Mitfinanzierung von Personal, wie Klimaschutzmanagerinnen und -managern oder von nachhaltiger Essensversorgung.
  • Weitere Stellschraube für mehr Nachhaltigkeit: personelle Kapazitäten, Know-How und Weiterbildung.

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