Reha als Ausbildungsträger für Pflegekräfte

Im August 2024 fand eine Anhörung zum Referentenentwurf für ein Gesetz über die Einführung einer bundeseinheitlichen Pflegeassistenzausbildung (PflAssEinfG) statt. Der BDPK forderte, dass endlich das im Koalitionsvertrag verankerte Ziel, die Pflegeausbildung auch in Reha-Einrichtungen zu ermöglichen, umgesetzt wird. Entgegen dieser Absichtserklärung der Bundesregierung lehnen Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) dies jedoch ab. Als Begründung wird angeführt, dass der Großteil der Ausbildung beim Träger der praktischen Ausbildung erfolgen soll und die Reha-Einrichtung könne die Inhalte der Ausbildung nicht ausreichend abdecken. Zudem gebe es genug Träger für die Pflegeausbildung, weitere werden deshalb nicht benötigt. Stattdessen soll mit dem Gesetzentwurf die Möglichkeit geschaffen werden, dass 160 Stunden der Pflegeausbildung in einer Reha-Einrichtung absolviert werden können.

Der BDPK widerspricht dieser Auffassung entschieden und wendet sich gemeinsam mit seinen Landesverbänden direkt an die Mitglieder des Deutschen Bundestags: Sowohl im PflAssEinfG als auch im Pflegeberufegesetz (PflBG) muss verankert werden, dass Reha-Einrichtungen als Träger der praktischen Ausbildung für die Pflegeassistenz- beziehungsweise Pflegehilfeausbildung als auch für die Pflegefachausbildung zugelassen werden! Dieser Forderung wurde in der Öffentlichkeit mit einer Social-Media-Kampagne Nachdruck verliehen.

Reha-Einrichtungen wollen und können die Pflegeausbildung in Kooperation mit Krankenhäusern organisieren; sie auszuschließen ist weder sachlich noch fachlich begründet. Auch ambulante Pflegeeinrichtungen können die Ausbildungsziele nur in Kooperation erreichen. Durch zusätzliche Ausbildungsträger kann die Anzahl der dringend benötigten Pflegekräfte gesteigert und die Attraktivität des Pflegeberufes erhöht werden. Die Reha-Einrichtungen müssten dann auch nicht das Pflegepersonal aus anderen Bereichen abwerben. Durch ihre ländliche Lage können sie Ausbildungsplätze und damit Perspektiven für die Menschen in ländlichen Regionen bieten.