Pflege stärken und Fachkräftemangel begegnen
Aktuell haben drei Viertel der deutschen Krankenhäuser Schwierigkeiten, offene Stellen in der Pflege zu besetzen. Es bedarf gemeinsamer Initiativen und Anstrengungen aller Beteiligten, um dieser Situation zu begegnen und die gute Behandlung und Pflege der Patient:innen sicherzustellen. Die Attraktivität des Pflegeberufs muss gestärkt werden, um Berufsanfänger und Rückkehrer für den Pflegeberuf zu gewinnen. Der BDPK setzt sich dafür ein, die Wertschätzung für die Pflegeberufe zu erhöhen und neue, innovative Modelle von Arbeitsteilung zu entwickeln.
Examinierte Pflege muss durch das Zusammenwachsen ärztlicher und pflegerischer Aufgabenbereiche aufgewertet werden (Substitution). Gleichzeitig muss die seit Jahrzehnten gewachsene, eingespielte und bewährte Zusammensetzung der Teams aus examinierten Pflegefachkräften, therapeutischen Spezialdisziplinen (Physiotherapeut:innen, Ergotherapeut:innen, Sprachtherapeut:innen oder Neuropsycholog:innen) und angelernten Assistent:innen erhalten bleiben. Zu häufig verengt sich der Blick in der öffentlichen Diskussion auf ein berufsrechtlich starres Pflegeverständnis, das dieser Vielfalt nicht gerecht wird. Pflege ist mehr als ein Berufsabschluss. Der BDPK setzt sich für ein funktionelles Pflegeverständnis ein, das Patient:innen in den Mittelpunkt stellt. Hierzu gehören pflegetherapeutische Anwendungen durch Spezialist:innen (z. B. Waschtraining, Anziehtherapie, Essensbegleitung, Vertikalisierung). Pflegehilfskräfte sind auf den Stationen der Krankenhäuser unverzichtbar, weil sie die examinierten Krankenpfleger:innen bei der Patientenversorgung immens entlasten. Sie geben den Patient:innen Hilfestellung beim Essen, bei der Körperpflege, helfen ihnen beim Aufstehen oder dem Gang zur Toilette und übernehmen den Wäschedienst.