DRG-Vergütung weiterentwickeln
Das DRG-System wird zu Unrecht als Ursache für die Probleme in unserem Gesundheitssystem gesehen. Das DRG-System ist nicht für den ökonomischen Druck in den Krankenhäusern verantwortlich. Hierfür sind die fehlende vollständige Refinanzierung der Personalkosten und der Investitionskosten ursächlich. Richtig ist, dass das DRG-System die Preise für eine Krankenhausbehandlung nach ihrem medizinischen Aufwand bemisst. Dabei lässt das DRG-System die Verantwortung für die Leistungserbringung in der Zuständigkeit des einzelnen Krankenhauses. Kosteneffizienz, Wirtschaftlichkeit und Transparenz sind die positiven Folgen. Die häufig geforderte Selbstkostendeckung im Krankenhaus hat sich weder für Patient:innen noch für die Krankenhäuser oder Krankenkassen als überlegenes Vergütungssystem gezeigt. Das DRG System sollte deshalb nicht abgeschafft sondern weiterentwickelt werden.
Dazu fordern wir:
Fokussierung auf Elemente der Value based medicine. Die Vergütung muss sich an der Lebensqualität der Patient:innen und an der Qualität der Behandlung orientieren, nicht an der Komplexität von Prozeduren.
Vorhaltekosten (Personalkosten in der Notfallambulanz, der Notaufnahme und die Kosten der medizinischen Infrastruktur wie OP, CT, MRT etc.) werden zukünftig pauschal und nicht fallbezogen erstattet.
Verpflichtung der Selbstverwaltung aus Krankenkassen, Krankenhäusern und des DIMDI, gemeinsam klare und bürokratiearme Abrechnungsregeln zu definieren.
Krankenhäuser ambulant öffnen, neue Vergütungssysteme in Modellregionen entwickeln und erproben („Regionale Gesundheitsbudgets“).