Sind Privatisierung und Gewinne die Ursache für Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen?

Im Zusammenhang mit der Forderung nach Verstaatlichungen wird oft behauptet, dass „Profitgier“ zur „Kommerzialisierung“ und zum „Kliniksterben“ beitragen würde. Tatsache ist, dass

  • der Marktanteil privat geführter Kliniken in den vergangenen 30 Jahren deutlich gestiegen ist. Das liegt aber nicht daran, dass  sie sich öffentliches Tafelsilber einverleibt hätten, sondern weil marode und insolvenzgefährdete Krankenhäuser meist aus kommunaler Trägerschaft übernommen und aus der Not gerettet werden mussten. 
  • es ohne die Privaten keine Versorgungssicherheit geben würde, denn ihre Häuser sind in der Mehrzahl ehemalige kommunale Krankenhäuser, die durch private Investitionen und Unternehmergeist vor dem Aus gerettet wurden. Es ist also genau umgekehrt als behauptet wird: Wo staatliche oder andere Klinikträger sich aus der öffentlichen Gesundheitsversorgung abgemeldet haben, waren private Klinikträger zur Stelle. Sie haben Verantwortung übernommen und Versorgung sichergestellt – auch bei schwieriger Ausgangslage.
  • dass private Träger gerade im ländlichen Raum stark vertreten sind und besonders viele kleinere und mittelgroße Krankenhäuser betreiben.  Sie sichern damit die wohnortnahe Basisversorgung in Stadt und Land. Diesen Beitrag und ihren Erfolg den privaten Klinikträgern übel zu nehmen und darin einen schädlichen Einfluss auf das System zu sehen, ist geradezu absonderlich.
  • zwar rund 37 Prozent der deutschen Krankenhäusern in privater Trägerschaft sind, aber ihr Marktanteil gemessen an der Zahl der behandelten Patienten und aufgestellten Betten nur 17 bzw. 19 Prozent beträgt – eben weil Private häufig kleinere, ländlich gelegene Kliniken betreiben. Der tatsächliche Marktanteil der Privaten liegt also bei weniger als einem Fünftel. Von Dominanz oder schädlichem Einfluss der Privaten auf das System kann daher nicht die Rede sein.
  • die privaten Klinikuntnehmen mit ihren ausgezeichneten Gesundheitsdienstleistungen und ihrem gesundheitspolitischen Engagement bereits seit Jahrzehnten beweisen, dass es ihnen nicht um möglichst schnelle und hohe Renditen geht. Sie stehen vielmehr für ein solides und gesundes Geschäftsmodell der Gesundheitsversorgung, das auch dem Erhalt und der Bereitstellung moderner, zukunftssicherer Arbeitsplätze dient und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Entlastung staatlicher Haushalte und zur wirtschaftlichen Konsolidierung strukturschwacher Regionen leistet.

► Fazit: Private Träger sichern Versorgung! Was als „Profitgier“ diffamiert wird, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als unternehmerische Leistung, die dem Gemeinwohl dient.