Gehen Privatisierung und Gewinne auf Kosten der Patienten?

Hinter dieser Frage steht die Annahme, dass Privatisierung und Gewinne dazu führen, dass Krankenhäuser unnötige Behandlungen durchführen – oder verwehren, wenn sie sich nicht lohnen. Tatsache ist, dass

  • Krankenhäuser auf Dauer nur dann wirtschaftlich erfolgreich sein können, wenn die Patient:innen zufrieden sind. Mit unnötigen oder verwehrten Behandlungen gelingt das nicht – die Patient:innen würden das Krankenhaus meiden.
  • der Erfolg eines Krankenhauses vor allem von der Behandlungsqualität abhängt. Bei guter Qualität ist ein Krankenhaus auch wirtschaftlich erfolgreich. Gewinne sind also ein Beweis für gute Behandlung der Patient:innen.
  • die Bundesländer zu wenig in den Bau und die Modernisierung von Krankenhäusern investieren. Deshalb brauchen Krankenhäuser Gewinne, mit denen sie für Investitionen in moderne Medizintechnik, in Personal und in bessere Ausstattung finanzieren. Kurz: in immer bessere Medizin.
  • dass die Investitionsquote (Anteil der Erlöse, der wieder in den Betrieb investiert wird) bei wirtschaftlich erfolgreichen Krankenhäusern deutlich höher ist. Sie beträgt bei privaten Klinikträgern 7,4 Prozent, bei freigemeinnützigen 5,8 Prozent und bei kommunalen 5,4 Prozent.

► Fazit: Privatisierung und Gewinne schaden den Patient:innen nicht. Sie dienen dem medizinischen Fortschrifft und verbessern damit die Gesundheitsversorgung der Patient:innen!