Einfluss auf das System

Von den 1.925 deutschen Krankenhäusern ist der größte Teil (724 Kliniken = 37 Prozent) in privater Trägerschaft.  Gemessen an der Zahl der behandelten Patienten und aufgestellten Betten sind es aber nur 17 bzw. 19 Prozent, da Private häufig kleinere, ländlich gelegene Kliniken betreiben. Der tatsächliche Marktanteil liegt also bei weniger als einem Fünftel. Von Marktbeherrschung oder Dominanz der Privaten kann daher nicht die Rede sein.

Dass der Marktanteil privat geführter Kliniken in den vergangenen 30 Jahren deutlich gestiegen ist, liegt nicht daran, dass  sie sich öffentliches Tafelsilber einverleibt haben, sondern weil marode und insolvenzgefährdete Krankenhäuser meist aus kommunaler Trägerschaft übernommen und aus der Not gerettet werden mussten. Heute arbeiten nahezu alle diese Häuser im wirtschaftlichen Plus und stehen hinsichtlich medizinischer Qualität und Arbeitgeber-Attraktivität mindestens auf gleicher Höhe mit den Kliniken anderer Träger. Das gilt für Universitätskliniken und Kliniken der Maximalversorgung ebenso wie die wohnortnahe Basisversorgung in Stadt und Land. Diesen Erfolg den privaten Klinikträgern übel zu nehmen und darin einen schädlichen Einfluss auf das System zu sehen, ist geradzu absonderlich.

Mit ihren ausgezeichneten Gesundheitsdienstleistungen und ihrem gesundheitspolitischen Engagement beweisen die privaten Klinikuntnehmen bereits seit Jahrzehnten, dass es ihnen nicht um möglichst schnelle und hohe Renditen geht. Sie stehen vielmehr für ein solides und gesundes Geschäftsmodell der Gesundheitsversorgung, das auch dem Erhalt und der Bereitstellung moderner, zukunftssicherer Arbeitsplätze dient und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Entlastung staatlicher Haushalte und zur wirtschaftlichen Konsolidierung strukturschwacher Regionen leistet.