Deutsche Krankenhäuser: Wirtschaftliche Schieflage nimmt zu

Die wirtschaftliche Situation deutscher Krankenhäuser hat sich im Jahr 2019 weiter verschlechtert. Eine erhöhte Insolvenzgefahr liegt bei 13 Prozent der Kliniken vor. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt der „Krankenhaus Rating Report“. Dessen 17. Ausgabe wurde im Rahmen des „Hauptstadtkongress 2021 – Medizin und Gesundheit“ der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Ertragslage der Krankenhäuser in Deutschland hat sich 2019 ebenfalls leicht verschlechtert: 33 Prozent der Krankenhäuser schrieben auf Konzernebene einen Jahresverlust, 2018 waren es 31 Prozent. Im Jahr 2019 betrug das durchschnittliche Jahresergebnis 0,8 Prozent der Erlöse, im Jahr 2016 waren es noch 2,2 Prozent.

Ausschlaggebend für die schlechte wirtschaftliche Lage dürfte die seit 2017 anhaltende Stagnation der Leistungsmenge gewesen sein. Aufgrund der COVID-19-Pandemie sank im Jahr 2020 die stationäre Fallzahl zudem um dramatische 13 Prozent, in den ersten Monaten der Pandemie vorübergehend sogar um 30 Prozent. Im Jahr 2020 waren 2 Prozent aller Betten und 4 Prozent aller Intensivbetten durch COVID-19-Patienten belegt. Auch im Jahr 2021 dürfte die Ausnahmesituation mit deutlich geringerer Leistungsmenge als 2019 bestehen bleiben.

Der Report wurde gemeinsam vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und der Institute for Healthcare Business GmbH (hcb) in Kooperation mit der Bank im Bistum Essen (BIB) und der HIMSS erstellt.