DKI-Blitzumfrage: Bürokratiebelastung in den Krankenhäuser weiterhin hoch

„Den Wahnsinn stoppen“

Trotz zahlreicher politischer Bekenntnisse gibt es bislang keine wirksamen Maßnahmen, unnötige Bürokratie zu vermindern. Im Gegenteil: Auch die neuen und angekündigten Gesetze führen in den Krankenhäusern und Reha-/Vorsorgeeinrichtungen zu unzumutbaren Belastungen. Lesen Sie hierzu auch einen Bericht in der Oktober-Ausgabe der BDPK-News im Fachmagazin f&w - führen und wirtschaften im Krankenhaus.

Durchschnittlich drei Stunden täglich verbringen Ärzt:innen und Pflegekräfte mit Dokumentationsarbeiten, die häufig keinen Nutzen für die Behandlung der Patientinnen und Patienten haben. Würde sich diese bürokratische Arbeit um nur eine Stunde pro Tag reduzieren, wären damit rechnerisch rund 21.600 Vollkräfte im ärztlichen und etwa 47.000 Vollkräfte im Pflegedienst freigesetzt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage zur Bürokratiebelastung in deutschen Allgemeinkrankenhäusern und Psychiatrien des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).

Die Zahlen der aktuellen DKI-Blitzumfrage sprechen für sich: Drei Stunden bürokratische Arbeit pro Tag entsprechen 116.600 von knapp 343.000 Vollkräften (34 %) im Pflegedienst von Allgemeinkrankenhäusern und 59.500 von gut 165.200 ärztlichen Vollkräften bundesweit (36 %). Während dieser Tätigkeit stehen die Fachkräfte nicht der Patientenversorgung zu Verfügung. Erschreckend ist, dass sich die Dokumentation über viele Jahre von einer notwendigen Nebentätigkeit zu einer extremen Last entwickelt und ist völlig außer Kontrolle geraten.Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in Pflege und Medizin ist die Verschwendung wertvollster und hochqualifizierter Arbeitskraft inakzeptabel.

Der BDPK hat Vorschläge zum Bürokratieabbau erarbeitet und in seinem Impulspapier an die Politik adressiert. Die Notwendigkeit zum Handeln drängt -  im Krankenhaus- und Reha-Bereich. Dass wertvolle Ressourcen aufgrund unüberschaubarer Regulierungsanforderungen und Dokumentationspflichten in Krankenhäusern sowie Reha- und Vorsorgeeinrichtungen verloren gehen und Zeit für die eigentliche Tätigkeit – die Patientenversorgung – fehlt, ist unhaltbar.