Roland Berger Krankenhausstudie 2024: Insolvenzgefahr steigt
Geschäftsführer/innen und ärztliche Direktor/innen der 650 größten Kliniken in Deutschland wurden von der Unternehmensberatung Roland Berger für die aktuelle Krankenhausstudie befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die wirtschaftliche Lage der deutschen Krankenhäuser weiter verschlechtert: Insgesamt haben 70 Prozent von ihnen das Geschäftsjahr 2023 mit einem Defizit abgeschlossen – nochmals rund 20 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Zudem zeigt die Studie, dass die seit vielen Jahren anhaltende Ergebniskrise mehr und mehr auch zu einer Liquiditätskrise wird: 53 Prozent der Führungskräfte sehen die Liquidität ihres Hauses aktuell gefährdet. Im Durchschnitt stufen die Befragten 28 Prozent der Krankenhäuser kurzfristig als insolvenzgefährdet ein.
Zu den wesentlichen Ergebnisse der diesjährigen Befragung gehören:
- Verschlechterung der Wirtschaftlichen Lage: 2023 schreiben mehr als zwei Drittel (70%) der deutschen Kliniken Verluste; rund 20 Prozentpunkte mehr als 2022. Es handelt sich dabei um ein branchenweites Phänomen, wobei öffentliche Häuser mit 84 Prozent am meisten betroffen sind. Infolge der Ergebniskrise ist bei mehr als 50% der Häuser die Liquidität gefährdet, kurzfristig Akutmaßnahmen nötig – Fusionen sind entscheidend für eine krisenfeste Zukunft.
- Perspektiven: Trotz der aktuell herausfordernden wirtschaftlichen Lage der deutschen Krankenhäuser erwarten die Befragten mittel bis langfristig ein Ende oder sogar eine Umkehr der negativen Ergebnis und Liquiditätsentwicklung, wobei sich dieser Optimismus zwischen den Versorgungsstufen deutlich unterscheidet. Regel und Schwerpunktversorger gehen noch bis Ende 2029 von einer eher negativen Ergebnis und Liquiditätsentwicklung aus, Maximalversorger hingegen erwarten eine Verbesserung ihrer aktuellen Lage.
- Zukunft: Als wesentliche Trends sehen die Befragten Ambulantisierung und die Konsolidierung des Leistungsport-folios als aktueller Lösungsansatz; Kooperationen und Fusionen werden als zukünftige Lösung betrachtet
Die können vollständige Studie steht Ihnen hier als Download zur Verfügung.