Fachausschuss Tarif- und Personalfragen

Das Gesundheitswesen ist insgesamt gesehen einer der größten, wenn nicht gar der größte Arbeitgeber in Deutschland. Dieses Gesundheitswesen ist gekennzeichnet durch gesetzliche Regelungen, Einnahmeprobleme bei den gesetzlichen Kostenträgern und damit einhergehend die Frage nach einer angemessenen Vergütung der erbrachten Leistungen der vom BDPK vertretenen Krankenhäuser und Rehabilitationseinrichtungen, denn nur Einnahmen der Einrichtungen können als Löhne an die Mitarbeiter weitergegeben werden.

Zunehmende Sorge um den Arbeitsplatz im Gesundheitswesen, Belastung der Mitarbeiter, Novellierung des Betriebsverfassungsgesetzes, steigende Qualitätsanforderungen, Tarifmüdigkeit, Gründung der "Super"-Gewerkschaft ver.di, steigender Bedarf an qualifizierten und motivierten Arbeitskräften, "Riester-Rente", Internationalisierung der Gesundheitsmärkte, EuGH-Urteil zum Bereitschaftsdienst. Bereits diese Auflistung macht deutlich, wie sehr der Arbeitsmarkt im Gesundheitswesen im Wandel ist und unter der Fragestellung, ob der BAT im Gesundheitswesen noch zielführend sein kann, wird sich dieser Wandel künftig noch schneller vollziehen.

Dieser Wandel und die damit verbundene Herausforderung erfordern auf Arbeitgeberseite einen starken Tarifverband. Die tariflichen Aktivitäten müssen auf Bundesebene gebündelt werden. Unter Berücksichtigung der Fürsorgepflicht der Arbeitgeber aber auch unter Beachtung des Machbaren gilt es, im Interesse der Mitglieder des BDPK attraktive Flächentarifverträge abzuschließen. Im Hinblick u.a. auf Arbeitszeit, Altersteilzeit und betrieblicher Altersversorgung sind grundsätzliche Neuerungen erforderlich.

Konservative, verkrustete Strukturen müssen durch flexible Regelungen aufgebrochen werden und auch im Interesse der motivierten Mitarbeiter müssen endlich Leistungselemente in die Arbeitsentgelte einfließen. Aufwändig zu verhandelnde Firmentarifverträge können dies nur begrenzt leisten. Es gilt, unterschiedlichste Interessen auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, aber auch innerhalb dieser Tarifpartner, zu verbinden. Dieser Herausforderung wird sich der BDPK stellen.

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