Ellio Schneider

Geschäftsführer der Waldburg-Zeil Kliniken, Vorsitzender des BDPK-Fachausschusses Rehabilitation und Pflege:
Der gute Wille war da. Die Bundesregierung und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wollten die Reha und Vorsorge stärken. Aber der gute Wille allein reichte nicht. Ob Corona- Rettungsschirm, Anbindung an die Telematikinfrastruktur mit dem Patientendaten-Schutzgesetz oder das IPReG: Die gut gemeinten gesetzlichen Regelungen sind in der Umsetzung vielleicht nicht gescheitert, aber zumindest haben sie die beabsichtigte Wirkung zu wenig oder zu spät entfaltet. Was im Ergebnis dazu geführt hat, dass in der jetzt zu Ende gehenden Legislaturperiode der Anteil von Reha und Vorsorge an den Gesundheitsausgaben gesunken ist – obwohl der Bedarf gestiegen ist und weiter steigt. Dieser Entwicklung muss die nächste Bundesregierung entgegensteuern! Aber nicht allein wegen der Einrichtungen und ihrer Beschäftigten, sondern weil mit Reha und Vorsorge Schaden von den Menschen und der Gesellschaft abgewendet wird.
Reha als Dauerthema für die Politik
Deshalb werden wir dafür sorgen, dass unsere Forderungen auch nach der Bundestagswahl im Bewusstsein der Politiker bleiben: Der Zugang zur Reha muss leichter werden, wer sie braucht, sollte nicht mehr um sie kämpfen müssen. Reha-Leistungen müssen besser vergütet werden, denn unter dem aktuellen Preisdumping leiden die Kliniken und ihre Beschäftigten ebenso wie die Patientinnen und Patienten. Dazu gehört auch, dass vor allem die Krankenkassen die Reha-Kliniken allein nach den Kosten und nicht nach der Qualität beurteilen. Das muss sich ändern.