Zwei Drittel der Deutschen leiden psychisch unter der Pandemie

Laut einer repräsentativen Online-Befragung von 2.000 Bundesbürger:innen durch das Institut Toluna im Auftrag der Asklepios Kliniken sind die psychischen Folgen der Corona-Pandemie für viele Menschen massiv. Nur ein Drittel der Befragten gibt an, "gering" unter den Corona-Folgen zu leiden. 41 Prozent sagen aus mittelmäßig und 6 Prozent sogar stark unter der Pandemie zu leiden.

Besonders junge Menschen, bei denen 4 von 5 gelitten haben, und Mehrpersonenhaushalte mit Kindern sprachen über psychische Beeinträchtigungen vor dem Hintergrund der Pandemie. Hier waren 37 Prozent stark und 45 Prozent mittelmäßig betroffen. "Die Ergebnisse geben Anlass zur Besorgnis. Möglicherweise wurden die Nebenwirkungen der Lockdowns unterschätzt", sagt Prof. Dr. Christoph U. Herborn, Chief Medical Officer (CMO) der Asklepios Kliniken Gruppe. "Das muss jetzt untersucht werden, um künftig in solchen Situationen nicht nur die körperliche Gesundheit der Bevölkerung sicherzustellen."

Fehlende soziale Kontakte und Einsamkeit wurden von 42 Prozent als besondere Belastungen genannt, gefolgt von "keine Besuche bei (gefährdeten) Familienangehörigen" (32 Prozent), Angst vor Maskenpflicht und fehlende kulturelle Angebote (jeweils 30 Prozent). Als geringstes Problem werden eine beengte Wohnsituation (3 Prozent), Arbeit im Homeoffice (5 Prozent) und Betreuung der Kinder im Homeschooling (6 Prozent) erachtet. Allerdings arbeiten auch nur 24 Prozent der Befragten im Homeoffice.

Tatsächlich gab es praktisch bei allem, was die Befragten als positiv für ihr Wohlbefinden einstufen, besonders strikte Einschränkungen. So nennen als Faktoren für das Wohlbefinden 56 Prozent Freunde treffen, 50 Prozent Restaurant-/Cafébesuche, 46 Prozent uneingeschränktes Reisen und Urlaub sowie 45 Prozent ein Leben ohne Maske. Es folgten Verwandtschaft und kulturelle Veranstaltungen besuchen mit jeweils 37 Prozent. Deutlich seltener werden genannt: Abstandsregeln nicht mehr einhalten zu müssen (27 Prozent), Shoppen gehen (26 Prozent), Sport und Fitnessstudio (20 Prozent) sowie Rückkehr zum Präsenzunterricht in Schulen und normalem Kita-Betrieb (7 Prozent) und Rückkehr zur Arbeit vor Ort (5 Prozent). Freunde zu treffen ist dabei über 60-Jährigen (64 Prozent) und Frauen (59 Prozent) besonders wichtig, ein Leben ohne Maske wünscht sich v.a. die Altersgruppe zwischen 30 und 39 Jahren mit 54 Prozent.