Wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser so schlecht wie seit zwei Jahrzehnten nicht

Nach dem aktuellen Krankenhausbarometer des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) rechnen 60 Prozent der Kliniken für 2021 mit einem Defizit. Die Zahl ist doppelt so hoch wie im Vorjahr und damit so schlecht wie seit mehr als zwei Jahrzehnten nicht mehr. Zugespitzt hat sich auch die Personalsituation. Für 2022 erwarten lediglich 21 Prozent eine wirtschaftliche Verbesserung.

Titelseite des DKI-Krankenhausbarometers 2021

Aktuell stufen nur noch 11 Prozent der Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Situation als gut ein. Jedes zweite Krankenhaus erwartet sogar eine weitere Verschlechterung im Jahr 2022, während nur rund ein Fünftel der Häuser (21 Prozent) von einer Verbesserung ausgeht. Hauptgrund für die Entwicklung ist der DKI-Studie zufolge die geringere Auslastung während der Pandemie. Vielfach wurden planbare Operationen verschoben, außerdem meiden Menschen aus Sorge vor Infektionen den Gang zum Arzt oder ins Krankenhaus.

Personalmangel immer bedrohlicher
Verstärkt werden die wirtschaftlichen Probleme durch die Personal-Situation: Vier von fünf Kliniken haben laut DKI-Barometer Probleme, offene Pflegestellen auf ihren Allgemein- und Intensivstationen zu besetzen. Bundesweit sind demnach rund 22.300 offene Pflegestellen unbesetzt. Das entspricht gegenüber  2016 einer Verdreifachung der offenen Stellen. Und auch hier sind die Zukunftsaussichten für die Besetzung von Stellen düster:  Jedes zweite Krankenhaus erwartet in den nächsten drei Jahren eine Verschlechterung der Personalsituation in der Pflege.

Die Ergebnisse des Krankenhaus-Barometers 2021 beruhen auf der schriftlichen Befragung einer repräsentativen Stichprobe von 291 Allgemeinkrankenhäusern ab 100 Betten, die von Ende Mai bis Ende Juli 2021 durchgeführt wurde.