An der Repräsentativbefragung des DKI nahmen bundesweit 233 Krankenhäuser ab 50 Betten teil. Setzt sich wie befürchtet wird diese Entwicklung fort, dann drohen zunehmende Einschränkungen beim Elektivprogramm der Krankenhäuser oder Sperrungen von Intensivbetten auch für Notfälle.
Die Belastungen für das Pflegepersonal aufgrund der Corona-Pandemie – besonders im intensivmedizinischen Bereich – gehört zu den vorherrschenden Gründen für diese Entwicklung. Diese Belastungen werden aktuell vor allem durch ungeimpfte Patient:innen verursacht, die in unverhältnismäßig hoher Zahl zurzeit auf die Intensivstationen kommen. Dieser Situation, die sich absehbar noch verschärfen wird, kann vor allen Dingen mit einer höheren Impfbereitschaft unter der Bevölkerung entgegengesteuert werden.
Zudem kann diese Entwicklung nur aufgehalten werden, wenn die Stärkung der Pflege oberste Priorität in der Gesundheitspolitik der künftigen Bundesregierung erhält. In dem Mitte November bekannt gewordenen Papier der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege der Koalitionsverhandlungen finden die Forderungen nach der Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Gesundheitsberufe und Pflegekräfte Berücksichtigung. Dazu gehören u.a.: dem Pflegemangel mit der Ermöglichung einer Pflegeausbildung in Reha-Kliniken zu begegnen, mehr Attraktivität des Pflegeberufes durch Steuerbefreiung von Zuschlägen, Abschaffung geteilter Dienste, Einführung trägereigener Springerpools, Anspruch auf familienfreundliche Arbeitszeiten oder die Vereinfachung und Beschleunigung der Gewinnung von ausländischen Fachkräften.
Aufgrund der aktuellen Belastungen durch die 4. Coronawelle fordert der BDPK die Aussetzung der Pflegepersonaluntergrenzen. Er setzt sich dafür ein, die Wertschätzung für die Pflegeberufe zu erhöhen und neue, innovative Modelle von Arbeitsteilung zu entwickeln, um die Attraktivität die Pflegeberufs zu stärken und so Berufsanfänger und Rückkehrer für den Pflegeberuf zu gewinnen.
Das vollständige Gutachten des DKI Abwanderungen aus der Intensivpflege gibt es hier.